Soforthilfe

 

Ich war zu Fuß unterwegs in der Bahnhofstraße in Geislingen und ging in Richtung Bank um Geld abzuheben. Vom Gloria-Kinocenter kamen 5-6 Jugendliche herauf und liefen hinter mir her. Sie grölten wüste Ausdrücke und kickten eine Dose vor sich her. Ich war bereits etwas nervös, als ich meine ec-Karte zückte und die Bank betrat. Zu allem Überfluss hielten die Jugendlichen auch vor der Bank und klopften gegen die Glastür zum Zeichen, dass ich öffnen sollte.

Ich ignorierte das und war mit meinem Geldabhebevorgang beschäftigt. Plötzlich zückte einer der Jugendlichen seine Karte und öffnete damit die Türe. Ich stieß jetzt nur noch das Stoßgebet “Vater, hilf jetzt” hervor und, kaum ausgesprochen, rief der Älteste der Gruppe, den beiden Jüngeren, die soeben die Bank betraten hinterher, sie sollten jetzt bitte bloß keinen Unsinn machen. Das saß. Offenbar hatte der Befehlsgeber Autorität über die Gruppe. Es blieb dann bei läppischen Bemerkungen wie “den jetzt ausrauben, das wär’s”. So gut ist unser Papa im Himmel.

 

 

Brandlöscher

 

Ich nahm als Mitarbeiter an einem Camp der christlichen Pfadfinder auf der Nordalb bei Deggingen teil. Ich ging nachmittags alleine in einen naheliegenden Wald und betete. Der Heilige Geist zeigte mir ein Bild von einem brennenden Feuer. Ich ging von einer bevorstehenden Brandgefahr aus und betete einfach um Schutz. Am Abend kamen die Kinder von einem Ausflug zurück und machten an Ihren Feuertischen Feuer fürs Abendessen. Zur gleichen Zeit zogen am Himmel dunkle Gewitterwolken auf begleitet von kräftigen Böen. Auf dem Camp flogen bereits erste Gegenstände durch die Luft. Ich beobachtete, wie ein Stofflappen direkt in einer Feuerstelle landete, Feuer fing und anschließend hoch in die Luft gewirbelt wurde und den halben Campplatz brennend überquerte. Er landete interessanterweise mehr oder weniger direkt vor meinen Füßen. Ich sprang auf den Lappen und konnte das Feuer austrampeln. Nicht auszudenken, wenn dieser Lappen in oder auf ein Zelt geflogen wäre. So benutzt unser himmlischer Papa uns zuweilen auch als Brandbekämpfer.

 

 

Wie ich zum Glauben fand

 

Obwohl ich in einem Elternhaus aufwuchs, das mir in Glaubensdingen keine Unterstützung geben konnte, interessierte mich die Sache mit Gott schon bereits ab meinem 15. Lebensjahr. Für mich stand fest, dass es einen Gott geben musste, der alles geschaffen hatte. 1993 war ich mit zwei Kommilitonen im Zug auf der Rückfahrt von einer Demonstration zur bundesweiten Anerkennung der Berufsakademien in Stuttgart. In Göppingen stieg ein Mann zu, der in unserem Abteil Platz nahm. Er fragte unvermittelt, ob wir an Gott glauben würden. Ich wurde ziemlich zornig und sagte, obwohl ich mich, wie gesagt, für Glaubensdinge interessierte: „Bitte verschonen Sie uns. Das ist was für schwache Kreaturen, die einen Krückstock zum Leben brauchen, oder, wie man auch sagt, Opium für‘s Volk. Er sagte daraufhin nichts mehr. Vielleicht hat er dann innerlich nur noch für uns gebetet, für mich z.B.: „Herr, zeig ihm, dass er der größte Schwächling ist und dich am nötigsten hat.“ Im gleichen Jahr schrieb ich meine zweite Diplomarbeit, nachdem ich die erste Arbeit ziemlich „versiebt“ hatte und mir der Dozent freundlicherweise angeboten hatte, diese noch einmal zu wiederholen. Ich schrieb diese über das Thema „Betriebsklima“, weil ich es in unserer Firma teilweise als schlecht empfand und ich die Gründe herausfinden wollte und eine Lösung zur Verbesserung aufzeigen wollte. Ich wollte herausfinden, warum Kollegen übereinander lästerten. Ich ging davon aus, dass es ein Mittel war, negative Energien loszuwerden, die sich angestaut hatten und somit zur „Entspannung“ beim Lästerer beitrugen. Problem dabei war jedoch, dass diese negative Energie zwar durch die Lästerung abzufließen schien, jedoch sich nicht auflöste, sondern z.B. beim Empfänger eine negative Energie aufbaute. Das bedeutete, dass die negative Energie im Raum blieb. So nach und nach eröffnete sich mir, dass das ganze Leben in negativen und positiven Energien bzw. Ladungen dargestellt werden konnte. Krieg zwischen Völkern war z.B. das Aufeinanderprallen von negativen Ladungen, die sprichwörtlich einen Kurzschluss auslösten. Ein Mensch, der einem anderen etwas Gutes tat, ließ positive Energie in dessen Leben fließen. Die Frage, die sich dann natürlich auftat, war: „Woher kam diese positive Energie beim „Spender“ und was löste der Abfluss der positiven Energie beim „Spender“ aus. Zunächst einmal würde es wohl ein Defizit auslösen, wenn nichts positives nach fließt. Also konnte das zu einer Änderung des „Ladungshaushaltes“ hin zu einer eher negativen Ladung führen. In mir wuchs das Bild, dass gesamte menschliche Leben, ja sogar das ganze Universum, also alle Materie in positiver und negativer Energie (Elektronen und Protonen) abgebildet werden konnte. Ich kam zu dem Schluss, dass es irgendwo einen großen Pluspol geben musste und irgendwo auch einen Negativen. Der starke vereinfachte Gedanke war nicht weit, dass zumindest bei uns Lebewesen der große Pluspol Gott und der Minuspol der Teufel bzw. Satan sein musste. Ich stellte mir vor, dass die Verbindung von uns Menschen mit dem großen Pluspol uns zu liebenden Lebewesen machen würde, die offenbar unerschöpflich Gutes tun konnten und so zu einer Verbesserung des Lebens für Viele beitragen konnten. Mir kam, dass gerade Jesus so ein Mensch war, der permanent Gutes bzw. positive Ladung in die Menschen fließen lies. Die negative Energie konnte man auch als Sünde bezeichnen. Ich erkannte, dass Jesus während seines irdischen Lebenswandels stets positive Energie zu den Menschen fließen lies, z.B. durch Heilungen. Nach Beendigung meines Studiums im Dezember 1993 begann ich im Mai 1994 mit meinem ersten Arbeitsverhältnis. Ich war eingestellt als Assistent des Geschäftsführers eines Tiefkühlbackwaren-betriebes in Garching bei München. Abends oder an den Wochenenden fuhr ich oft nach München um unter Menschen zu sein. Obwohl mir Gott bisher stets irgendwie sehr abstrakt vorkam habe ich immer mit IHM gesprochen, bzw. gebetet. Warum ich das folgende Gebet sprach, weiß ich bis heute nicht. Mitten in der Fußgängerzone sprach ich: „Herr, lass jetzt irgend etwas passieren.“ Kaum ausgesprochen, fragte mich ein junger Mann, ob ich an Gott und an Jesus Christus glauben würde. Ich bejahte das, was ihn sehr erfreute. Er lud mich auf eine Tasse Tee in ein Gebäude unweit vom Viktualienmarkt ein um ein wenig mehr über den Glauben zu sprechen. Das war der Anfang von ca. 4 Abenden, zu denen ich dort eingeladen wurde und während welcher mir der Glaube dieser jungen Menschen Stück für Stück vermittelt wurde. Ihre Bibel waren die sogenannten „Göttlichen Prinzipien“ von Sun Myang Moon aus Südkorea. Der Kernbereich ihres Glaubens war folgender: Jesus war der zweite Adam und seine Aufgabe wäre es gewesen die Menschheit zu erlösen, allerdings nicht durch seinen Tod am Kreuz, was als Versagen ausgelegt wurde, sondern durch eine Heirat von Maria Magdalena, mit der ER eine Familie hätte haben sollen und aus welcher die Erlösten hervorgegangen wären. Alle, die nicht erblich aus dieser Verbindung hervorgegangen wären, hätten sich geistlich an diesen Stammbaum „anpfropfen“ können und hätten sich so in die Schar der Erlösten eingereiht. Aufgrund seines „Versagens“ am Kreuz begab sich Gott auf die Suche nach einem neuen dritten Adam, der die Aufgabe von Jesus Christus zu Ende bringen sollte. Und dieser war natürlich Sun Myang Moon aus Korea. Während eines Gebetes auf einem Berg soll er diese Mission angeblich von Gott empfangen haben. Moon war verheiratet und aus dieser Familie ging die angeblich erlöste Menschheit hervor. Er sollte der wiedergekehrte Christus sein. Ich war anfänglich von dieser These fasziniert. Außerdem waren diese jungen Menschen derart selbstlos, dass ich überzeugt war, dass sie für mich ihr letztes Hemd gegeben hätten, was in mir zunächst eine gewisse Glaubwürdigkeit Ihres Gedankengutes erzeugte. Ich besuchte sie regelmäßig und verbrachte meine Freizeit mit ihnen. Ich war fasziniert von der Behauptung, dass Hr. Moon der wiedergekehrte Christus sein sollte. Ich rang jedoch mit mir und fragte mich, was jetzt wohl die Wahrheit war und ob sich Millionen von Christen einfach so täuschen können und den wiedergekehrten Herrn nicht erkennen würden. Gott sah meine Frage im Herzen und schenkte mir eines Nachts folgenden Traum:

Ich saß in einer wüstenartigen Landschaft auf einem ausgebreiteten Teppich. Ein Mann in weißem Gewand auf einem weißen Pferd kam angeritten, stiegt vom Pferd lief zu mir und verlangte Wasser aus dem Gefäß auf der rechten Seite. Ich gab ihm davon, er trank, verzog sein Gesicht, spuckte das Wasser aus, ging zum Gefäß auf der linken Seite und bat mich ihm davon Wasser zu geben. Ich gab ihm daraus, er trank es und es mundete ihm. Er bedankte sich, setzte sich auf sein Pferd und ritt davon. Am nächsten Tag dachte ich über diesen Traum nach. Mir war klar, dass der Mann Jesus war und dass eines der beiden Wassergefäße für den Moonismus und das andere für das Christentum stand. Ich fragte mich nur, welcher Glaube das bittere Wasser war und welcher das Gute. Meinem momentanen Kenntnisstand nach konnten beide Varianten wahr sein. Das Christentum das bittere, der Moonismus das süße, oder umgekehrt. Ich wusste also noch nicht, was jetzt was war. Es dauerte allerdings nicht mehr lange, dann kamen mir ernsthafte Zweifel am Moonismus. Zum Einen ein Hr. Moon, der steinreich war und seine „Jünger“, die in verhältnismäßiger Armut das Geld für ihn zusammenbettelten, was sie „fundraisen“ nannten. Zum Zweiten war einer der Jungen Moonies querschnittsgelähmt und saß im Rollstuhl. Ich fragte ihn, warum er nicht zu Moon ginge und sich ganz einfach heilen ließ. Er sagte in ungefähr, er habe schon zu viele Enttäuschungen erlebt und wollte sich eine weitere ersparen. Außerdem würde Moon nicht heilen, weil damals Jesus auch nicht geglaubt wurde, obwohl er heilte, was so ja definitiv nicht stimmte. Eine Mehrheit kam jedoch gerade wegen seiner vielen Heilungen zum Glauben an ihn. Also war das wohl eine billige Ausrede. Außerdem laß ich in der Bibel die Stellen, in denen es um die Geschehnisse vor und zur Zeit der Wiederkunft des Herrn ging und stellte fest, dass da offensichtlich einiges noch nicht geschehen war, was vor seiner Ankunft jedoch geschehen musste. Und die Wiederkunft des Herrn wurde dort für die ganze Welt als ein derart drastisches Erlebnis geschildert, dass es schlicht weg nicht sein konnte, dass dies für die Mehrheit der Menschen unbemerkt geschehen würde. Ich distanzierte mich daher zunehmend von Ihrem Glauben und verfasste sogar ein mehrseitiges Schreiben, in dem ich alle Gründe darlegte, warum es nicht sein konnte, dass Moon der wiedergekehrte Christus sein konnte und legte es in ihrem Zentrum vor die Türe. Ich hatte danach noch Briefkontakt zu einer Anhängerin, den ich dann aber abbrach.

 

Nach Ablauf des ersten Jahres befand mich mein Chef für ungeeignet und kündigte mir. In mir war ein schwerer Stolz gebrochen. Ich hatte gedacht, frisch von der Schule kommend, sogleich einen guten Aufstieg im Arbeitsleben durchlaufen zu können.

 

Ich zog dann im Frühjahr 1995wieder zurück nach Geislingen zu meinen Eltern. Aus Furcht vor eventuellem neuen beruflichen Versagen, stürzte ich mich gedanklich in Pläne mich selbständig zu machen, die jedoch alle mehr oder weniger unausgereift blieben.

 

In der dann folgenden Zeit der Arbeitslosigkeit fand die Aktion vom "Minus zum Plus" vom Afrika-Missionar Reinhard Bonnke statt. Er bekam von Gott den Auftrag eine bundesweite Verteilung dieser Broschüre durchzuführen. Ich war begeistert über die Broschüre, die in Kurzform die Bedeutung des Evangeliums wiedergab. Gott hatte wirklich Humor. Etwa zwei Jahre vorher mit der Diplomarbeit zum Thema Betriebsklima ließ er in mir die Gedanken von einer in positive und negative Ladungen geteilte Welt aufkommen. Und jetzt, ca. zwei Jahre später bekam ich in Form dieser Broschüre eine Art Bestätigung dieses „Weltmodells“, in der Jesus als Verbindungselement zwischen der Kraftquelle Gottes und den Menschen erklärt wurde und damit unser Minus zum Plus machte. Der Kernpunkt der Broschüre und für mich ein „Aha“-Erlebnis war die Aussage, dass von uns eine Entscheidung betreffend des Heilsangebotes von Jesus zu treffen wäre. Wir sollten also „ja“ sagen und uns für sein Heil entscheiden, um der Erlösung teilhaftig zu werden. Dazu war dann auch ein Lebensübergabe-gebet vorformuliert. Ich sprach dieses Gebet nach, da ich innerlich spürte, dass es die Wahrheit war, jedoch nicht von ganzem Herzen und ohne der wirklichen Bedeutung dieses Gebetes bewusst zu sein, sondern mehr dem Verstande nach, der mir sagte, dass dies die Wahrheit sein musste. Ich empfand daher auch nach dem Gebet überhaupt keine innere Veränderung oder gar Berührung mit Gott. Gott blieb für mich, wie bisher auch, ein abstrakter, anonymer und weit entfernter Gott, den man offenbar nicht real erleben konnte. Über die Redaktion dieser Broschüre fand ich dann auch erstmals in einen Gottesdienst der Volksmission Geislingen. Ich war zwar spontan begeistert über diesen völlig anderen, ja so glaubhaften Gottesdienst, beließ es aber bei ca. drei Besuchen, weil mir mangels geistlicher Neugeburt der Drang zu Gott hin fehlte.

 

Nach einem Dreivierteljahr Arbeitslosigkeit fand ich wieder eine Stelle. Diesmal als Assistent des Produktmanagers in einer Firma in Esslingen. Langfristige Übernahmebedingung war, dass ich mich nach ca. 1 Jahr zum Produktmanager eignen sollte. Nach Ablauf diesen ersten Jahres eröffnete mir mein Chef, dass er diese Eignung bei mir nicht gesehen hätte, weshalb er mir nahelegte mich woanders zu bewerben. Dies tat ich dann auch, jedoch erfolglos. Wieder war mein beruflicher Stolz total zerbrochen, ja er lag völlig am Boden. Und diese Schmach, wenn andere nach dem Arbeitsverhältnis fragten! Statt mich über meine beruflichen Probleme auszusprechen, fraß ich sie in mich hinein. Hinzu kam, dass ich privat ziemlich isoliert war, d.h. ein Einzelgänger, der wenig Anschluss zu anderen Menschen hatte und so auch von dieser Seite wenig Halt erfuhr. Langsam aber sicher kam mir mein Leben wie ein einziges Leiden und wie eine alleinige Schmach vor. In mir kam die Frage auf, welchen Sinn es überhaupt machte, diese Last zu tragen, wo ich doch in meinem ganzen Leben keinen Sinn finden konnte. Ich beschloss kurzerhand mich umzubringen.

Hier wurde ich also zu genau dem Schwächling über den ich 1993 während der Heimfahrt im Zug so verächtlich sprach, dass nur solche Gott als Krückstock brauchen würden. Einen Plan zur Ausführung meines Selbstmordes hatte ich bereits in der Schublade. Der abwärts gerichtete Sog der finsteren Mächte hatte mich voll im Griff und wollte mich seinem Ziel zuführen. Es war an einem Junimorgen im Jahre 1997 als mich diese finsteren Mächte an meinem Arbeitsplatz gedanklich wieder in die Ausführung der Tat stürzten. Doch dann geschah das Unglaubliche. Ich hörte plötzlich deutlich wahrnehmbar eine Stimme zu mir sagen: "Wie willst du selig werden, wenn du tust, was du vorhast?" Ich fiel sprichwörtlich aus allen Wolken, weil ich so etwas noch nie erlebt hatte. Meine lebensverneinenden Gedanken schienen einen Grad überschritten zu haben, den Gott nicht zulassen wollte. Doch das war noch nicht alles. Mein Geist konnte wahrnehmen, dass im Himmel eine Tür geöffnet wurde, hinter der sich alle meine bis dahin gesprochenen Gebete befanden. Nach dieser Gebetsanhörung wurde im Himmel eine Entscheidung getroffen. Eine Stimme sprach nur zwei Worte: "Ändert ihn." Im Anschluss an diese Entscheidung geschah etwas Gewaltiges. Ich wurde überflutet mit dem Frieden und der Geborgenheit Gottes. Ich fühlte mich wie im siebten Himmel. Meine ganzen Probleme schienen mir plötzlich null und nichtig. Ich hätte laut aufschreien und jubeln können vor Freude, die plötzlich in mir war. Mir liefen die Tränen runter. Das war eine Berührung mit dem lebendigen Gott war und der Beginn einer lebendigen Beziehung zu IHM. Von diesem Augenblick an hatte sich mein Leben verändert, ja mehr noch, ein neues Leben mit Gott hatte begonnen. Mir wurde später klar, dass dies Gottes Antwort auf meine vorausgegangene Suche nach IHM war. "Wer mich von ganzem Herzen sucht, von dem will ich mich finden lassen." (Jer. 29, 13+14)

Der rettende Glaube, dass wir durch Jesus Christus die Vergebung unserer Sünden haben, fällt nicht einfach so vom Himmel. Viele Namens-Christen verwechseln ihr verstandesmäßige Wissen über Jesus bzw. ihr "schon einmal darüber gehört haben" mit dem wirklichen Glauben. Den wirklichen Glauben kann nur Gott selbst schenken. Aus eigener Kraft vermögen wir nicht wirklich zu glauben. Die wirkliche Erkenntnis aber, dass wir durch Jesus Christus gerettet sind, schenkt uns Gott nur, wenn wir intensiv auf der Suche nach IHM sind. Darum ermutige ich Dich und sage Dir: "Gott wird sich auch von Dir finden lassen, und auch Dir eine lebendige Beziehung schenken, wenn Du IHN von ganzem Herzen suchen wirst."

 

 

Gott redet wenn wir ihn Fragen

 

1998, ca. ein Jahr nach meiner Taufe im Heiligen Geist (siehe wie ich zum Glauben fand) ließ ich mich taufen. Die Taufe fand im kalten Flusswasser der Eyb bei Geislingen statt. Mein Pastor las den einzelnen Täuflingen ihre Taufsprüche vor. Als er zu meinem Taufspruch kam, sagte er: „Klaus, ich weiß wirklich nicht, warum du diesen Taufspruch bekommen hast, aber ich habe vorher gebetet, dass jeder den Spruch bekommt, den Gott ihm/ihr zuspricht. Er las ihn vor: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben“ (Joh. 20 ,29). Das war also die Ermahnung Jesu an den „ungläubigen“ Thomas, der erst dann glaubte, dass Jesus von den Toten auferstanden war, als er Jesus leibhaftig mit seinen Wunden vor sich sah und zuvor nicht den Zeugnissen der anderen Jünger glaubte. Ich fragte mich dann natürlich, warum ich diesen Taufspruch erhielt, der einer Zurechtweisung gleich kam. Ich betete darüber am gleichen Abend als ich im Bett lag und erhielt augenblicklich eine Antwort. Gott zeigte mir den Verlauf meines bisherigen Glaubenslebens. 1995 bekehrte ich mich anhand der Broschüre vom Minus zum Plus, dann ging mein Leben die nächsten zwei Jahre unverändert weiter, ohne dass ich mich bemüht hatte im Glauben zu wachsen. Mein Leben ging genauso weiter wie vorher. Und erst als Gott unmittelbar durch das Wirken des Heiligen Geistes unaufgefordert durch sein übernatürliches Eingreifen in mein Leben kam, glaubte ich wirklich. Dieses übernatürliche Ereignis, durch das Gott in mein Leben trat, kam offenbar der persönlichen Erscheinung Jesu vor den Augen des Thomas gleich. Jetzt wusste ich also, wie ich zu diesem Taufspruch gekommen bin. 

 

 

ER macht unseren Schaden wieder gut

 

Einmal ging ich mit den Royal Rangers, den christlichen Pfadfindern vom Stamm Geislingen nach Österreich zum Skifahren. Ich stellte meinen relativ neuen Opel Corsa als Mitfahrgelegenheit zur Verfügung. Am ersten Morgen machten wir uns auf ins Skigebiet. Es ging zunächst eine relativ schmale Straße bergab. Auf der rechten Straßenseite fuhr ich dicht an einer Schneemauer entlang, die mit einer Schneefräse in den Schnee gefräst war. Von weiter unten kam ein Fahrzeug entgegen. Ich wunderte mich, dass das Auto so weit auf meiner Spur fuhr. Die Fahrzeuglenkerin merkte das dann auch und lenkte nach rechts, um meine Spur freizumachen. Dabei brach das Heck aus und schwenkte langsam auf meine Fahrzeugseite hinüber. Ich hoffte, dass ich noch vorbei kommen würde, bevor das Heck zu weit auf meine Seite kommen würde. Aber nein, das Heck des entgegenkommenden Fahrzeugs prallte bei mir in die Fahrertür. Die Fahrerin und deren forscher Sohn stritten zunächst alle Schuld ab. Ich sei ja viel zu schnell gefahren. Außerdem kontrollierte ihr Sohn sofort, ob ich überhaupt Winterreifen drauf hatte und ob die auch noch genügen Profil hatten. Aber dem war so. Als nächstes sagte er: “Wenn Sie jetzt an Ort und Stelle ein Schuldeingeständnis unterschreiben, sehen wir von einer Schadensforderung an unserem Fahrzeug ab.” Dort war vom Heckaufprall dasselbe leicht eingedrückt. Ich wusste, dass am Unfallort unterschriebene Schuldeingeständnisse nicht rechtswirksam sind und sagte ihm das. Wie sich herausstellte, arbeitete er bei einer Versicherungsgesellschaft. Wir einigten uns schließlich darauf, dass wir unsere Versicherungsgesellschaften das regeln lassen würden. Nun hätte ich eigentlich allen Grund gehabt, für den Rest des Skiurlaubs, der ja gerade erst begonnen hatte, leicht frustriert zu sein. Dem war aber überhaupt nicht so. Ich führte das auf die Gebete meiner Geschwister zurück, die mir das Gefühl eines inneren Friedens bescherten. Zurück in Deutschland ließ ich dann vom Opelhändler einen Kostenvoranschlag für die Reparatur machen. Der belief sich auf 2.700 DM. Nach deutscher Rechtsprechung konnte man noch weitere 15% Wertminderungsschaden, also ca. 400 DM und damit insgesamt 3.100 DM geltend machen. Die Wertminderung liegt in der Tatsache begründet, dass ein Unfallwagen einen geringeren Wiederverkaufswert hat. Ich formulierte dann ein Schreiben mit Skizze, in dem ich den Unfallhergang schilderte und schickte dieses mit dem Kostenvoranschlag per Fax an die österreichische Versicherungsgesellschaft der Unfallgegnerin. Dort wurde mir zugesagt, dass die Sache geprüft würde und ich in den nächsten Tagen Bescheid bekäme. Ich rief dann dort nochmals an. Das erste, was ich zu hören bekam: “Sie sind ja zu schnell gefahren.” Ich verneinte das. Ob ich mit einer 50:50 Schadenaufteilung einverstanden wäre. Ich sagte nein und dass ich bei mir überhaupt keine Schuld sehen würde. Dann kam die etwas dreiste Rückfrage, ob ich gewillt wäre, einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen. Genauso unchristlich dreist antwortete ich “selbstverständlich”, obwohl ich mir keineswegs sicher war, ob ich das wirklich tun würde. Sofort kam die Bitte am anderen Ende der Leitung das bitte nicht zu tun. Sie würden mir am nächsten Tag Bescheid geben. Ich informierte mich noch am selben Tag beim ADAC wie aussichtsreich Verkehrsrechtsklagen in Österreich sind. Dort wurde mir sofort abgeraten mit dem Hinweis, dass die Mindestdauer ein Jahr betragen würde und am Ende dann oft auch nur eine 50:50-Regelung herauskäme. Ich sollte also zufrieden sein mit dem 50:50 Angebot der Versicherung. Da wurde ich dann etwas nervös. Am nächsten Tag meldete sich die Versicherung jedoch und erklärte sich bereit den ganzen Schaden zu übernehmen jedoch mit der Einschränkung, dass der Wertminderungsschaden i.H.v. ca. 360 DM nach österreichischem Recht nicht geltend gemacht werden könnte. Jetzt war ich einerseits froh, dass es nicht bei den anfänglich angebotenen 50% des Schadens blieb, andererseits ärgerte ich mich, dass ich auf meinem Wertminderungsschaden sitzen blieb und das, obwohl ich mein Auto für einen guten Zweck bzw. einem Werk Gottes (den christlichen Pfadfindern) zur Verfügung gestellt hatte. Ich sagte das meinem Vater im Himmel, das mich das unheimlich aufregt. Kurz darauf war ich mit meinem Bruder beim Essen. Ich erzählte ihm die ganze Geschichte. Er riet mir direkt zu einem Fahrzeuglackierbetrieb zu gehen und dort einen Kostenvoranschlag machen zu lassen, da er wusste, dass die Händler solche Schäden auch dort beheben lassen und in der Regel nur noch etwas draufschlagen. Ich tat das und siehe da. Er hatte recht. Der Lackierbetrieb war tatsächlich günstiger und zwar, man Höre und Staune, um genau den Betrag der Wertminderung. Die Versicherungsgesellschaft bezahlte mir also den Betrag des Kostenvoranschlags vom Händler i.H.v. 2.700 DM und der Lackierbetrieb verlangte dann 2.300 DM. Somit war der Wertminderungsschaden i.H.v. 400 DM bezahlt ! Yipieh! Ehre sei unserem Vater im Himmel!

 

 

Wer IHM die Ehre gibt wird gesegnet

 

Einige Zeit nach diesem im vorangegangenen Zeugnis geschehenen Unfall wollte ich meinen Opel Corsa verkaufen. Ich inserierte ihn einige male und bekam auch genügend Anrufe. Einige, die einen Besichtungstermin vereinbart hatten, erschienen jedoch erst gar nicht und die, die kamen, sagten alle ab mit dem Verweis, dass es sich um einen Unfallwagen handeln würde. Es ging dabei jedoch um einen Unfall, der bereits bevor meinem Kauf geschehen war. Nach einigen erfolglosen Inseraten war ich dann zunehmend frustriert und wusste nicht, was ich machen sollte. Verramschen wollte ich das Auto schließlich auch nicht. Eines Tages kam ich dann von einem Spaziergang zurück und lief am Corsa vorbei. Plötzlich redete der Heilige Geist zu mir: “Du hast mir noch nicht die Ehre gegeben dafür, dass Du letztlich bei dem Unfall in Österreich schadensfrei geblieben bist.” (Dazu bitte “ER macht unseren Schaden wieder gut” lesen) Die meisten Glaubensgeschwister aus meiner Gemeinde, auch die, die mit mir auf dieser Skifreizeit waren, wussten tatsächlich nicht, wie gnädig Gott mir bei der Schadensabwicklung war. Ich vermutete, dass das der Grund war, warum ich den Wagen nicht los bekam. Ich beschloss daher in den Gottesdiensten der Volksmission Geislingen und Donzdorf im Rahmen des Einleitungswortes zu berichten, wie Gott mir geholfen hatte. Ich war zu der Zeit im Sozialwerk der Volksmission Geislingen mitbeschäftigt und das Sozialwerk hielt einmal im Jahr zum Erntedank in Geislingen vormittags und in Donzdorf nachmittags die Gottesdienste. Also gab ich dort jeweils Zeugnis. Als wir anschließend mit unserem Bus wieder auf dem Heimweg waren, fuhren wir auch an meinem Corsa vorbei. Im Vorüberfahren überkam mich (vom Heiligen Geist) eine tiefe Gewissheit “jetzt ist er verkauft”. Am nächsten Tag war er verkauft. Ehre sei Gott !

 

 

Das himmlische Navigationssystem

 

In einem früheren Navigationssystem bat mich mein Chef seinen Geschäftswagen zum Kundendienst zu bringen. Einmal hatte er mir den Weg gezeigt. Das war jedoch schon Monate her und ich kannte den Weg nur noch ungefähr bis zur Hälfte der Strecke. Ich musste von Esslingen nach Stuttgart-Vaihingen. Ich fuhr von einer Autobahnabfahrt runter und merkte später, dass ich mich irgendwo befand, wo ich noch nie war. Ich hielt dann kurz am Straßenrand an und dachte “so ein Mist, was mach ich jetzt?” Ich dachte, wie unvollkommen wir Menschen doch sind. Wir brauchen im Straßenverkehr jede Menge Wegweiser um die richtige Strecke zu fahren. Wie anders war das bei Gott. ER weiß einfach alles und braucht daher auch keine Schilder. Im Glauben an sein Wissen fuhr ich nun einfach weiter und ließ mich von IHM führen. Ich bekam dann sogenannte “Eindrücke” wie ich fahren sollte. “Jetzt links”, “jetzt rechts”, “Gerade aus”, eine zeitlang dachte ich, “Junge, Junge”, was machst du da? Ich war mir ziemlich sicher, dass ich so “normal” nie gefahren wäre, wie ich jetzt weiterfuhr. Ich fuhr sogar wieder auf die Autobahn zurück, so ziemlich das Letzte, was ich getan hätte. Plötzlich bekam ich wieder “Boden unter die Füße”. Kurz nachdem ich wieder auf der Autobahn war, kam mir die Strecke wieder bekannt vor. Ich war eine Ausfahrt zu früh raus gefahren.

Die letzten Kilometer fuhr ich also wieder mit “Bodenhaftung” bis ich beim Händler ankam. Wären wir nur dauerhaft online, oder?